Generationenmix erfordert Generationenmanagement

Generationenmix im Unternehmen: Konfliktpotenzial oder Erfolgsfaktor?

Der demografische Wandel und die Verlängerung der Lebensarbeitszeit führen dazu, dass jeder Einzelne länger im Berufsleben stehen wird. Menschen verschiedener Generationen werden daher zwangsläufig eine längere Zeitspanne in einen gemeinsamen Arbeitsprozess involviert sein. So arbeiten schon heute langjährig berufserfahrene Babyboomer (Jahrgang 1946 bis 1964) sowohl mit Kollegen der Generation X (Jahrgang 1965 bis 1978) als auch solchen der Generation Y (Jahrgang 1979 bis 1995) zusammen. Häufig gehören zum Team auch ganz junge Kollegen, die erst um die Jahrtausendwende geboren wurden (Generation Z) und jetzt als Auszubildende am Anfang ihres Berufslebens stehen. Im betrieblichen Alltag treffen also tagtäglich Menschen zum Arbeiten zusammen, die zu drei oder vier verschiedenen Generationen gehören. Sowohl die Mitarbeiter als auch die Unternehmen, Behörden und Organisationen stehen vor der Herausforderung diesen Generationenmix durch gezieltes Generationenmanagement zu bewältigen.

Obwohl die zeitliche Abgrenzung zwischen den Generationen verschwimmt, schreibt dennoch jede Generation ihre eigene Geschichte. Eine Geschichte, die durch bedeutende politische, gesellschaftliche und kulturelle Ereignisse ebenso geprägt ist, wie durch wirtschaftliche und technische Errungenschaften ihrer Zeit. Daneben hat jeder Mensch seine eigene private Geschichte. Die meisten verbinden mit der Zeit, in der sie aufgewachsen sind, vielfältige Erinnerungen und starke Emotionen. Zudem beeinflusst der jeweilige Zeitgeist die Werte und Normen der Menschen einer Generation. Alle diese Einflussfaktoren prägen die inneren Überzeugungen, Verhaltensweisen und Handlungen dieser Menschen und unterscheidet sie von anderen Generationen.

Generationenmix als Konfliktquelle

Durch den Generationenmix treffen im täglichen Arbeitsprozess Menschen mit unterschiedlichen Lebensgeschichten, Wertvorstellungen, Normen und Weltbildern aufeinander. Auch die Vorstellungen, wie an Aufgabenstellungen heranzugehen ist oder Projekte zu bearbeiten sind, weichen nicht selten erheblich voneinander ab. Zudem werden im Miteinander oft gegenseitige Wertschätzung und Respekt vermisst. Gleiches gilt für die gegenseitige Anerkennung von Kompetenz und persönlicher Leistung. Diese Aspekte sorgen in der täglichen Zusammenarbeit von Jung und Alt für gehörigen Sprengstoff. Die Entstehung einer Konfliktsituation lässt sich daher in vielen Fälle nicht vermeiden.

Generationenkonflikte gehören deshalb, ebenso wie allen anderen innerbetrieblichen Konflikte, zum Alltag von Mitarbeitern, Unternehmen und Organisationen. Sie belasten die persönlichen Beziehungen und erschweren die Zusammenarbeit. Motivation und Effektivität der Arbeit leiden. Fehlzeiten bis hin zu Kündigungen nehmen zu. Generationenkonflikte beeinträchtigen also ganz erheblich das Betriebsergebnis und gefährden damit die Zukunftschancen des Unternehmens.

Dass Mitarbeiter unterschiedlichen Alters und aus verschiedenen Generationen in Unternehmen, Behörden und Organisationen zusammenarbeiten, ist keine Erscheinung unserer modernen Zeit. Den Generationenmix, das Miteinander von Jung und Alt im täglichen Arbeitsprozess, hat es schon immer gegeben ebenso wie die damit verbundenen Probleme und Konflikte.

Generationenmix als Erfolgsfaktor

Es ist keine Frage, dass der richtige Umgang mit Generationenkonflikten alle Beteiligten, die involvierten Mitarbeiter ebenso wie Unternehmer, Führungskräfte und Personalverantwortliche, vor eine große Aufgabe stellt. Die Bewältigung von Generationenkonflikten ist deshalb ein zentraler Bereich guten Generationenmanagements.

Beim Thema Generationenmanagement darf der Blick aber nicht nur auf Probleme und Konflikte gerichtet sein, die sich aus der Zusammenarbeit von Menschen verschiedener Generationen ergeben. Gutes Generationenmanagement lenkt seinen Focus vielmehr auf die Vielfalt an Ressourcen und Möglichkeiten, die durch unterschiedliche Menschen aus verschiedenen Generationen in das Unternehmen gebracht werden. Die Mitarbeiter kommen mit ihrer Biografie und einem Portfolio an Erfahrungen, Fähigkeiten und Kenntnissen in die Unternehmen und Organisationen. Unterschiedliche Herkunft und Erziehung, unterschiedliche Ausbildungswege, differenzierte berufliche Erfahrungen und Spezialwissen, unterschiedlicher finanzieller Hintergrund und private Lebenssituationen ebenso wie Schicksalsschläge sind Faktoren der Vielfalt. Hiermit verbunden sind unterschiedliche individuelle Fähigkeiten, Denkweisen, Problemlösungsgeschick und Arbeitsverhalten. Auch Aspekte wie Vereinbarung von Familie, Partnerschaft und Beruf, berufliche Selbstverwirklichung und Lifebalance spielen für die persönliche Gestaltung der beruflichen Tätigkeit und die Vorstellungen über die Arbeitszeit und den Arbeitsort (Stichwort: Homeoffice) eine große Rolle.

Der Generationenmix stellt ein Füllhorn an Vielfalt zur Verfügung. Unternehmen und Organisationen, die es verstehen, diese Vielfalt für kreative Lösungen und bedürfnisgerechte Arbeitsbedingungen zu nutzen, werden deutliche Wettbewerbsvorteile haben. Darüber hinaus zeigen sie sich als begehrte Arbeitgeber. Gutes Generationenmanagement erkennt deshalb die Vorteile und Chancen, die sich aus der Vielfalt des Zusammenwirkens im Generationenmix ergeben.Es schafft die nötigen Rahmenbedingungen, dass die Mitarbeiter der verschiedenen Generationen im täglichen Arbeitsprozess produktiv und konstruktiv zusammenwirken können. Gleichzeitig sichert es die Zukunftsfähigkeit der Organisation.

 

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